Die Gartensaison beginnt: Zeit zum Vorziehen.

Liebe Garten-Freunde und Fans der Teilselbstversorgung,

langsam wird es wieder wärmer und die Zeit wird reif für die kommende Gartensaison durch Vorziehen von Gemüsepflanzen vorzusorgen. Den folgenden Artikel habe ich vor ein paar Jahre geschrieben. Seitdem hat sich die Routine aber nicht besonders verändert: mal sind es ein paar anderen Sorten, mal eine andere Wohnung – das Prinzip ist aber immer dasselbe. Los geht’s!

Auf die Plätze, fertig: Anzucht!

Schon letztes Wochenende habe ich damit begonnen unsere Fensterbretter mit Anzuchtkästen zu bestücken. Als Anzuchtkästen eignet sich eigentlich jegliche Verpackung, in die sich etwas Erde einfüllen lassen kann und die etwas Gieß-Wasser halten kann. Ich verwende dafür z.B. alte Pappen, in denen Aufstriche aus dem Biogroßhandel drinstanden, Eierkartons, Plastikschälchen, in denen Champignons manchmal verpackt werden, aber auch gekaufte Anzuchtkartons: mittlerweile habe ich schon mit ein paar Zimmergewächshäuser wie dies hier von Romberg mit lüftbarer Abdeckhaube (Maße: 38x25x19 cm) gute Erfahrungen gemacht. Es eigenen sich aber auch Terrakotta-Töpfe sowie reguläre Blumentöpfe. Einen Teil meiner Fensterbrettanzucht sieht man im ersten Bild.

Fensterbrettanzucht

Ich habe in einer ersten Runde Spinat, Radieschen in Pappschalen gesät. In einem der gekauften Zuchtkasten verschiedene Bohnen und Erbsen – zum Teil gekaufte Saat und zum Teil aus dem letzten Jahr gewonnene Saat. In einem größeren Saatkasten habe ich Rettich, Rot- und Spitzkohl, Brokkoli, Blumenkohl, Kohlrabi und Sellerie gesät. Mangold- und Kopfsalat-Saat teilen sich einen Terrakotta-Topf und weitere Saat stehen in kleinen runden Quelltöpfchen (*) Der Pflanzungsplan des bisherigen Teils meiner Vorzucht ist im nächsten Bild skizziert.

(*) Eigentlich nicht so ökologisch, da sie aus Torf hergestellt sind. Besser man nimmt einfach Bio-Anzuchterde. Ich hatte die Quelltöpfchen noch vom letzten Jahr übrig, als ich noch nicht so genau Bescheid wusste. Ich würde sie nicht wieder kaufen.

Pflanzplan

Paprika habe ich dieses Jahr nicht gesät. Damit muss man schon Anfang Januar anfangen und auf eine Keimtemperatur von 25 Grad achten – sonst wird das nichts. Dieses Jahr habe ich darauf verzichtet, da ein Kollege die vorzieht.

Es ist generell eine lohnende Strategie sich die Aufzucht verschiedener Gemüsesorten zu teilen. Ich werde beispielsweise voraussichtlich Tomatenpflanzen abgeben, da ich allein 7 Sorten Tomaten vorziehe, das sind die Zahnradtomate, Balkon-Star und Money-Maker, Martine, Hellfrucht, runde Murmel und eine unbekannte Sorte von Freunden. Meine Freundin hält mich ja für übertrieben, aber ich wollte eben verschiedenes ausprobieren und habe außerdem vor neben den Tomaten für das Gewächshaus auch verschiedene Sorten im Freiland zu pflanzen. Dazu eignet sich z.B. Money-Maker, Matina (jo, ohne ‚r‘) und eine unbekannte Sorte. Balkon-Star kommt nur auf den Balkon. Der Rest kommt eben ins Gewächshaus bzw. in noch zu bauende Unterstände im Garten. Mit der Vorzucht der Tomaten fange ich dieses Jahr erst Ende Februar an, da mir die Pflanzen, die ich letztes Jahr schon Mitte Februar anzog zu dünntriebig wurden.

In einer nächsten Runde ziehe ich in noch weiteren Saatkästen, die meine Freundin günstig bekommen hat Wirsing, Eichblattsalat, weiteren Kopfsalat, Blumenkohl, Rotkohl und Weißkohl vor. Noch mehr Gemüsesorten ziehe ich dann erst Anfang bzw. Mitte März vor, wenn die ersten  kälteresistenteren Pflänzchen dann in die Frühbeete im Garten wandern. Mal sehen wie das diese Jahr so klappt.

Als ich noch keinen Garten hatte, habe ich einige Jahre gute Erfahrungen mit Radieschen, Pflücksalat und Tomaten auf dem Fensterbrett gemacht. Besser ist sicher ein Gartenstück. Da Gärtnern zumindest in Hamburg „in“ wie schon lange nicht ist, empfehle ich bei nicht vorhandenem Garten einfach an einem Gemeinschaftsprojekt teilzunehmen. Sowohl in Hamburg, als auch in vielen anderen Städten gibt es diverse Gartenprojekte und Initiativen – oder man geht den klassischen Weg und pachtet sich einfach einen Schreber-Garten oder ein sonstiges Grundstück – so wie wir in Pinneberg.

Ich wünsche euch allen eine ertragreiche und freudvolle Garten-Saison 2017 – ganz ohne künstlichen Dünger und sogenannte Pflanzenschutzmittel.

Wer ’nen Buchtipp gebrauchen kann:

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