Der „Naschbalkon“ – Bestandsaufnahme nach dem Winter

Nun, wo es wieder warm wird und ein paar Tage lang die Sonne scheint, bekomme ich auch wieder Lust, auf dem Balkon aktiv zu werden. Damit bin ich eher spät dran (man kann schon ab Ende Januar anfangen, auf dem Fensterbrett vorzuziehen und robuste Gemüsesorten wie Erbsen, Radieschen oder Mangold können ab März ins Freiland, also auch in Balkonkästen und -kübel ausgebracht werden.

Gut, bei mir es dieses Jahr April geworden, bis mich die Gartenmuse geküsst hat – halb so wild. Erstens sind wir auch damit noch am Anfang der Saison und zweitens kann man auch gut vorgezogene Pflanzen kaufen und drittens wachsen dadurch, dass es jetzt wärmer und heller ist, die etwas später gesäten Pflanzen schneller, sodass man noch ganz gut „aufholen“ kann.

Erster Schritt der Planung ist eine Bestandsaufnahme. Im Blumenkasten dominiert der Grünkohl, den habe ich nicht über Herz gebracht zu ernten und nun wächst er weiter und beginnt zu blühen. Daher werde ich ihn auch stehen lassen und gelegentlich einzelne Blätter ernten und später auch versuchen, Saatgut zu gewinnen. Die Brombeere treibt schon aus, der Rosmarin hat nicht überlebt, Petersilie, Lavendel und Salbei leben noch, der Schnittlauch treibt wieder aus, und der Thymian ist von Taubnesseln überwuchert. Die Taubnesseln werde ich auf jeden Fall stehen lassen, denn obwohl sie von alleine gewachsen sind, passen sie perfekt ins Konzept. Denn erstens sind die Blüten und die jungen Blätter essbar und außerdem ist es im frühen Frühjahr für die aus der Winterruhe erwachenden Insekten wichtig, Nektar zu finden. Und auch wenn ich diesen Balkon zum „Anbau“ von Obst, Gemüse und Kräutern nutzen will, ist es mir und auch aus Sicht der Permakultur auch wichtig, ein kleines Biotop für andere Arten daraus zu machen.

Meine ersten Schritte sind nun: aufräumen und Boden vorbereiten. Danach werde ich einerseits überlegen, was ich dieses Jahr gerne anbauen will, und andererseits einen Blick in die Saatkiste und Samenkataloge werfen. Danach folgt dann die Entscheidung, welche Pflanze in welchem Gefäß wo stehen soll und bereite die entsprechenden Pflanzgefäße vor.

Aber eines nach dem anderen, heute sind erst mal nur die Schritte „aufräumen“ und „Boden vorbereiten“ dran. Im Einzelnen bedeutet das: Brombeere zurückschneiden, tote Pflanzen ausbuddeln, die Wurzelballen aus den Töpfen holen. Die Reste der Pflanzen des letzten Jahres schneide ich klein und lege sie als Mulch (das ist eine Schicht aus abgestorbenen Pflanzenmaterial) auf die Erde. Das schützt den Boden davor auszutrocknen und hilft so dem Bodenleben. Zur Verbesserung des Bodens mische ich die alte Erde mit dem Kompost, der sich über den Winter in meiner Wurmkiste angesammelt hat. Wer nicht selbst kompostiert, und/oder noch gar keine Erde hat, kann Kompost oder mit Kompost angereicherte Blumenerde kaufen. Wichtig ist dabei: Achtet darauf, dass ihr torffreie Erde kauft. Warum das so wichtig ist, hat der NaBu hier gut erklärt.

Ich freue mich schon auf den Start ins Gartenjahr, nächstes Mal geht es weiter mit den nächsten Schritten – bis bald!

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